Es ist nicht alles nur Gold, was glänzt. Auch die innige Vereinigung mehrerer Edelmetalle zu einem Schmuckstück bietet einen faszinierenden Anblick und erfreut sich wachsender Nachfrage bei Liebhabern von schönen Geschmeiden. Die dazugehörige Schmiedetechnik stammt aus Japan & nennt sich Mokume Gane. Eine Hand voll Goldschmiede beherrscht die alte Technik & fügt dieser vielschichtigen Kunst eine weitere hinzu: die der Neuinterpretation.
18.05.2022 | in Allgemein
Der erste Blick auf Mokume Gane Ketten, Ringe, Armreifen und Co. erinnert an den Damaststahl den wir von Messern & Schwertern kennen. Ein wenig verwandt sich die beiden Techniken ja auch. Während allerdings beim Damast Eisenmetalle verbunden werden, so bestehen die teils farblich wechselnden Schichten von Mokume Gane Arbeiten aus diversen Bunt- und Edelmetallen. Ein einfaches Rezept mit viel Freiraum für Kreativität möchte man meinen. Doch ganz so einfach gestaltet sich das Ganze dann doch nicht. „Beim Brennen im Ofen reichen oft nur 2 oder 3 Grad Abweichung und der ganze Metallblock ist zerronnen und kaputt“, weiß Gregor Wechselberger, Goldschmied aus Bruck-Oberaich.
Seit 15 Jahren widmet er sich als einer von insgesamt nur 4 Goldschmieden bei den Mokume Gane Artisten in ganz Österreich der über 300 Jahre alten Schmiedekunst. Eine Kundin kam damals auf ihn zu und bat ihn 2 Trauringe in Mokume Gane zu fertigen. „Sie hat mir ein Buch in die Hand gedrückt, damit ich nachlesen konnte, wie diese Schmiedetechnik funktioniert und ich habe zu ihr gesagt ‚Schau ma mal was rauskommt…‘“, erinnert sich Gregor Wechselberger lachend.
Das Vorhaben glückte, Wechselberger experimentierte zur Sicherheit zuerst mit günstigeren Metallen wie Kupfer und kurze Zeit später war es um ihn geschehen: „Am Anfang schauen diese Metallblöcke wie Manner Schnitten aus und du kannst sie schmelzen, drehen, schweißen, punzieren, fräsen, bohren, gravieren, ätzen, verwalzen, sowie die Torsionstechnik anwenden. Entweder packt dich das Fieber oder nicht.“